Mittwoch, 21. September 2011
Von der Grausamkeit der Menschen, die denken sie wären was Besseres...
beckys secrets, 23:28h
"Im Recht zu sein, kann vor Gericht zum entscheidenden Nachteil werden."
Heinrich von Kleist
Genau das musste Troy Davis vor über 20 Jahren auch erfahren. Er wurde zum Tode verurteilt und das, obwohl es keinerlei Beweise für seine Schuld gibt. Es beteuert bis zu letzt, dass er unschuldig ist.
Berümhte Menschen wie Jimmy Carter, REM oder der Papst setzen sich für Troy ein und doch soll der morgen um 1 Uhr früh deutscher Zeit hingerichtet werden. Ist das gerecht? Gehört die Todesstrafe ins 21. Jahrhundert? Wohl kaum. Auf unzähligen Seiten im Internet kann man sich informieren und jeder normal denkende Menschn wird schnell feststellen, dass es wesentlich mehr Argumente gegen die Todesstrafe gibt als dafür. Eines der Überzeugensten ist wohl, dass die Zahl der offiziell unschuldig hingerichteten enorm hoch ist, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein...
Warum ich darüber in meinem Blog schreibe? Na ja, ich möchte hier über mein Leben schreiben (ich weiß nicht, warum ich denke es könnte jemanden interessieren- jeder hält wohl das eigene Leben irgendwie für aufregend, oder?) und in meinem Leben spielt die Todesstrafe keine allzu kleine Rolle:
Im Internet habe ich einmal ein paar Recherchen dazu angestellt, weil ich es für ein nteressantes Thema hielt und bin dabei zufällig auf die Seite von Jimmy A. Dennis gestoßen, einem unschuldig zu Tode verurteilten. "Na klar, das sagen sie doch alle", dachte ich. Ist vermutlich wirklich so, aber als ich die Fakten über seinen Fall durchlaß kamen mir nach und nach Zweifel an seiner Schuld. Sogar die Schauspielerin Susan Sarandon engagiert sich für Jimmy. Nach wie vor denke ich, er ist unschuldig. Auf www.savejimmy.de könnt ihr euch selbst ein Bild von dem Fall machen, wenn ihr wollt. Jedenfalls bin ich durch seine Seite auf eine weitere geleitet worden, auf der sich Anzeigen von Todestraktinsassen befinden, die auf der Suche nach Brieffreunden sind. Das fand ich zwar ziemlich krank aber auch irgendwie faszinierend. Stundenlang laß ich die unzähligen Seiten durch, manche mit Fotos, manche ohne und immer wieder fragte ich mich, welche Irren solchen Menschen schreiben würden. Menschen, die im Todestrakt saßen und vermutlich, nein- höchstwahrscheinlich- sterben würden.
Tja und ein paar Wochen später verstand ich es. Dann war ich einer dieser Menschen. Kaum zu glauben oder? Aber diese Insassen sind auch nur Menschen.
Menschen, die wie Tiere in Käfigen gehalten werden um am Ende (es können schon mal 20 Jahre werden wie bei Jimmy oder Troy) werden sie abgeschlachtet, ganz legal von Staat bewilligt und dann bleibt nichts von ihnen außer ein paar Fotos und ihr Name auf einem Grabstein. Wie grausam und barbarisch sind sie dort, in den USA und allen anderen Ländern, in denen es die Todesstrafe gibt?!
Ich hoffe, dass Troy doch noch gerettet wird, auch wenn dafür nur noch knappe 3,5 Stunden bleiben. Und wenn er dann doch sterben muss wünsche ich ihm, dass es ganz schnell geht und er keine Schmerzen hat und dass es ihm danach- wo auch immer er dann ist- besser geht. (schlechter als im Gefängnis kann es ihm eigentlich kaum gehen)
Die Welt ist einfach grausam, das sieht man immer wieder. Ich finde es schrecklich, dass Troy hingerichtet werden soll, aber was muss es für ein Gefühl sein, kurz vor der Hinrichtung zu stehen und zu wissen, dass man unschuldig ist? Ich denke, dass kann man sich so gar nicht vorstellen...
Jedenfalls macht mir dieser Fall wieder klar, dass ich mehr denn je gegen die Todesstrafe bin und ich mich in Zukunft mehr dagegen engagieren werde.
"Erst wenn man alle Vorurteile zu vergessen imstande ist, wird man Fortschritte auf dem rechten Weg machen."
Dschuang Dsi
Morgen schreibe ich dann mehr über meine Brieffreundschaft mit einem Todestraktinsassen und über mein restliches Leben, was auch nicht ganz so uninteressant ist...
Heinrich von Kleist
Genau das musste Troy Davis vor über 20 Jahren auch erfahren. Er wurde zum Tode verurteilt und das, obwohl es keinerlei Beweise für seine Schuld gibt. Es beteuert bis zu letzt, dass er unschuldig ist.
Berümhte Menschen wie Jimmy Carter, REM oder der Papst setzen sich für Troy ein und doch soll der morgen um 1 Uhr früh deutscher Zeit hingerichtet werden. Ist das gerecht? Gehört die Todesstrafe ins 21. Jahrhundert? Wohl kaum. Auf unzähligen Seiten im Internet kann man sich informieren und jeder normal denkende Menschn wird schnell feststellen, dass es wesentlich mehr Argumente gegen die Todesstrafe gibt als dafür. Eines der Überzeugensten ist wohl, dass die Zahl der offiziell unschuldig hingerichteten enorm hoch ist, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein...
Warum ich darüber in meinem Blog schreibe? Na ja, ich möchte hier über mein Leben schreiben (ich weiß nicht, warum ich denke es könnte jemanden interessieren- jeder hält wohl das eigene Leben irgendwie für aufregend, oder?) und in meinem Leben spielt die Todesstrafe keine allzu kleine Rolle:
Im Internet habe ich einmal ein paar Recherchen dazu angestellt, weil ich es für ein nteressantes Thema hielt und bin dabei zufällig auf die Seite von Jimmy A. Dennis gestoßen, einem unschuldig zu Tode verurteilten. "Na klar, das sagen sie doch alle", dachte ich. Ist vermutlich wirklich so, aber als ich die Fakten über seinen Fall durchlaß kamen mir nach und nach Zweifel an seiner Schuld. Sogar die Schauspielerin Susan Sarandon engagiert sich für Jimmy. Nach wie vor denke ich, er ist unschuldig. Auf www.savejimmy.de könnt ihr euch selbst ein Bild von dem Fall machen, wenn ihr wollt. Jedenfalls bin ich durch seine Seite auf eine weitere geleitet worden, auf der sich Anzeigen von Todestraktinsassen befinden, die auf der Suche nach Brieffreunden sind. Das fand ich zwar ziemlich krank aber auch irgendwie faszinierend. Stundenlang laß ich die unzähligen Seiten durch, manche mit Fotos, manche ohne und immer wieder fragte ich mich, welche Irren solchen Menschen schreiben würden. Menschen, die im Todestrakt saßen und vermutlich, nein- höchstwahrscheinlich- sterben würden.
Tja und ein paar Wochen später verstand ich es. Dann war ich einer dieser Menschen. Kaum zu glauben oder? Aber diese Insassen sind auch nur Menschen.
Menschen, die wie Tiere in Käfigen gehalten werden um am Ende (es können schon mal 20 Jahre werden wie bei Jimmy oder Troy) werden sie abgeschlachtet, ganz legal von Staat bewilligt und dann bleibt nichts von ihnen außer ein paar Fotos und ihr Name auf einem Grabstein. Wie grausam und barbarisch sind sie dort, in den USA und allen anderen Ländern, in denen es die Todesstrafe gibt?!
Ich hoffe, dass Troy doch noch gerettet wird, auch wenn dafür nur noch knappe 3,5 Stunden bleiben. Und wenn er dann doch sterben muss wünsche ich ihm, dass es ganz schnell geht und er keine Schmerzen hat und dass es ihm danach- wo auch immer er dann ist- besser geht. (schlechter als im Gefängnis kann es ihm eigentlich kaum gehen)
Die Welt ist einfach grausam, das sieht man immer wieder. Ich finde es schrecklich, dass Troy hingerichtet werden soll, aber was muss es für ein Gefühl sein, kurz vor der Hinrichtung zu stehen und zu wissen, dass man unschuldig ist? Ich denke, dass kann man sich so gar nicht vorstellen...
Jedenfalls macht mir dieser Fall wieder klar, dass ich mehr denn je gegen die Todesstrafe bin und ich mich in Zukunft mehr dagegen engagieren werde.
"Erst wenn man alle Vorurteile zu vergessen imstande ist, wird man Fortschritte auf dem rechten Weg machen."
Dschuang Dsi
Morgen schreibe ich dann mehr über meine Brieffreundschaft mit einem Todestraktinsassen und über mein restliches Leben, was auch nicht ganz so uninteressant ist...
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